Schioppettino

Die Rebsorte Schioppettino ist eine alte Rebsorte aus Friaul-Julisch-Venetien, deren Ursprünge bis ins Mittelalter zurückreichen. Sie wurde erstmals im Jahr 1282 erwähnt. Der Name Schioppettino leitet sich von seinem alten friaulischen Namen “Scopp” ab, der wiederum auf das Knacken der Beeren zurückgeht, oder auf die Tatsache, dass der hohe Säuregehalt der Rebsorte einst eine malolaktische Gärung in der Flasche verursachte, die den Korken zum Platzen brachte. Der Schioppettino, auch Ribolla Nera genannt, ist heute neben dem Refosco dal Peduncolo Rosso die bekannteste einheimische schwarze Rebsorte des Friauls. Trotz ihrer tausendjährigen Geschichte war die Rebe zu Beginn der 1970er Jahre aufgrund von Krankheiten, zuerst Oidium und dann Phylloxera, fast ausgestorben. Viele Winzer zogen es vor, die einheimischen Rebsorten durch internationale Sorten zu ersetzen, und der Schioppettino stand nicht einmal auf der Liste der zugelassenen Sorten.

Das historische Anbaugebiet des Schioppettino ist das von Prepotto in der Provinz Udine, obwohl die Rebe vereinzelt im gesamten friaulischen Hügelland und auch in einem Teil des ehemaligen italienischen Territoriums, das heute zu Slowenien gehört, zu finden ist. Im Jahr 2008 wurde der Schioppettino als eigener Cru anerkannt: die Unterzone Schioppettino di Prepotto der DOC Friuli Colli Orientali. Die Traube des Schioppettino ist groß, zylindrisch, länglich, einfach oder geflügelt, mittelgroß, kompakt und fleischig, mit mittelgroßen Beeren, die eine hohe Konzentration an Blüten und eine sehr dunkle, violette Farbe aufweisen. Die aus Schioppettino hergestellten Weine haben ein sehr interessantes und vielfältiges aromatisches Bouquet mit feinwürzigen Noten. Die Jungweine sind frisch und duften nach Beeren. Es sind farbenfrohe, dunkle, mäßig alkoholische Weine mit gutem Körper, diskreter Säure und einer leichten Tanninstruktur. Sie passen gut zu nicht zu scharfen Fleischgerichten, Gemüse und Suppen sowie zu Käsegerichten wie dem traditionellen Frico.